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Zwischen Eskapismus und Engagement
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Leander Haußmann, Julia von Heinz und Faraz Shariat in der CUPRA City Garage über die Zukunft des deutschen Films
Am 16. Oktober verwandelte sich die CUPRA City Garage im Berliner Tacheles in einen Treffpunkt für die Film- und Medienszene. Zwischen moderner Architektur und den historischen Mauern des ehemaligen Kunsthauses kamen Filmschaffende, Produzent:innen und Medienvertreter:innen zusammen, um über die Zukunft des deutschen Kinos zu diskutieren.
Schon beim Eintreten füllte eine besondere Energie den Raum: Kreative Köpfe aus ganz Berlin tauschten sich aus, lachten und ließen sich von der inspirierenden Atmosphäre des Tacheles anstecken – ein Ort, der wie kaum ein anderer für Aufbruch, Wandel und künstlerische Freiheit steht.
Im Mittelpunkt des Abends stand die Frage: Wie behauptet sich das deutsche Kino in Zeiten des Umbruchs? Auf dem Podium kamen Leander Haußmann, Julia von Heinz und Faraz Shariat ins Gespräch. ZEITmagazin-Redakteur Johannes Dudziak moderierte das Event.
(Bildergalerie / Slider: Für Impressionen 1)
„Weil die Zeiten turbulent und anstrengend sind, sucht man wieder nach Eskapismus, Unterhaltung und Emotion im Kino. Und das sind auch die Filme, die viele Besucher und Besucherinnen anziehen“, sagte die Filmregisseurin und Drehbuchautorin Julia von Heinz zu Beginn der Veranstaltung. Auch der Regisseur und Schauspieler Leander Haußmann merkte an, dass zu wenig forderndes Material produziert werde. Die Branche sei in einer Retroschleife gefangen: „Zurzeit werden in Deutschland Erfolge verfilmt, die schon mal Erfolge waren. Der deutsche, aber auch der internationale Film sucht immer in der Vergangenheit.“ Das Kino der 60er- und 70er-Jahre, das gesellschaftlich relevante Themen behandelt hätte, sei ins Hintertreffen geraten: „Weil es unter dem Ruf steht, nicht kommerziell zu sein. Dabei kommt die wirkliche Innovation immer aus der nicht kommerziellen Szene, die oft improvisiert und aus dem Nichts etwas zaubert.“
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CUPRA ist offizieller Mobilitätspartner
CUPRA ist offizieller Mobilitätspartner der Berlinale 2026. Mit dem CUPRA Filmmaker Award sowie der Initiative „The Dream Makers“ fördert die Marke gezielt junge Filmtalente. Auch die CUPRA City Garages in Berlin und München sind kreativer Treffpunkt für Gespräche, Begegnungen und neue filmische Perspektiven. LINK
Im weiteren Gespräch teilte Haußmann die Sorge, die ihm die zunehmende Marktkonzentration großer internationaler Firmen in Deutschland bereite: „Wenn die kleinen Firmen schließen und immer mehr internationale Konzerne unseren Markt übernehmen, werden unsere Themen nicht mehr von uns entschieden, sondern in Amerika oder in London. Dadurch wird es wahrscheinlich weniger Filme geben, die sich mit unseren Problemen in Deutschland konkret beschäftigen. Stattdessen werden mehr allgemeine Geschichten produziert, die vor allem der Unterhaltung und nicht mehr der Aufklärung dienen.“
Zitat: „Der Film ist ein einflussreiches Medium, das die Welt zu einem besseren Ort machen kann“ (Bildbox mit Zitat Leander)
Der Film in gesellschaftlicher Verantwortung
Diese Entwicklung sei auch für die Gesellschaft relevant, ergänzte Julia von Heinz: „Der Film spielt als Reflexionsort eine große Rolle für die Demokratie: Er ist ein einflussreiches Medium, das die Welt zu einem besseren Ort machen kann.“ Ihr eigenes Beispiel: „Mit meinem Film ,Und morgen die ganze Welt‘ habe ich mich ganz konkret mit diesem Thema beschäftigt. Es geht um junge Leute, die sich die Frage stellen: Werden wir die Demokratie eines Tages verteidigen müssen? Müssen wir so weit gehen, militant zu agieren?“ Seit Jahren stelle sie den Film in Deutschland und Europa vor. „Ich besuche Schulklassen, Veranstaltungen noch und nöcher. Die Relevanz des Films hält an“, so von Heinz.
Zitat: „Wir brauchen mehr Förderung für kleinere Projekte – Nachwuchs voran!“ (Bildbox mit Zitat Julia)
Was das deutsche Kino jetzt braucht
Zum Abschluss des Panels wünschte sich Faraz Shariat, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, mehr Inhalte mit starker Message auf deutschen Bildschirmen. „Fernsehen hat ein revolutionäres Potenzial, weil es mit so vielen Menschen kommuniziert.“ Damit sich diese Wirkung entfalten könne, müsse jedoch der Nachwuchs der Filmbranche gefördert werden, so Leander Haußmann: „Wer geht heute noch das Risiko ein, komplizierte, komplexe Charaktere zu schaffen, auch in Form von Schauspielerinnen und Schauspielern, die uns verstören, die uns aufregen, die uns zum Nachdenken anregen? Wir brauchen mehr Förderung für kleinere Projekte – Nachwuchs voran!“
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Zu guter Letzt sei auch das Publikum gefordert, sagte Julia von Heinz. „Der deutsche Film ist auch auf das Interesse von Zuschauern und Zuschauerinnen angewiesen. Auf Berichterstattung – positive, aber auch kritische – sowie auf Sichtbarkeit über andere Medien und eine Anbindung an eine jüngere Zielgruppe. Das braucht der deutsche Film: dass er wieder begeistert und eine neue Liebe zum Kino entsteht.“
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CUPRA City Garage
Raum für Haltung und Kreativität
Die CUPRA City Garages in Berlin und München sind der physische Kommunikationsraum der Marke CUPRA. In diesen kreativen Eizellen neuer Entwicklungen tun Menschen, was sie lieben. Hier nehmen sie nicht hin, dass etwas unmöglich ist. Und hier gehen sie neue Wege, um etwas zu erschaffen, das es noch nicht gibt. Was alle CUPRA Garages verbindet, ist die Leidenschaft für Musik, Design, Kunst, Film – und der Wille, Haltung zu zeigen.