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LEBENSMITTELINDUSTRIE IN SCHWEDEN

Malmö: Willkommen in der Future Food City

Die Foodtech-Industrie in Malmö boomt. Kein Wunder, denn die Stadt fördert Nachhaltigkeit und Innovation in der Branche. Malmö will nichts weniger, als zur Vorreiterin einer urbanen Lebensmittelrevolution werden. Das könnte sogar funktionieren: dank der vielen innovativen Unternehmen, die bereits vor Ort sind – und jener, die noch dazukommen werden.

Menschen sind Gewohnheitstiere. Und Menschen sind bequem. Wir essen Fleisch, weil wir schon immer Fleisch gegessen haben. Wir verschmähen krumme Gurken, weil wir uns an perfekt geformtes und nach EU-Vorschrift genormtes Gemüse gewöhnt haben. Wir kaufen verpackte und vorgegarte Lebensmittel oder lassen uns Fast Food nach Hause liefern, weil es so schön einfach ist.

Lebensmittelproduktion: So wie bisher kann es nicht weitergehen

Karl Berglund von Storp bei der Saffran-Ernte. „Unser übermäßiges Vertrauen auf Monokulturen ist äußerst kurzsichtig.“

Für unsere Umwelt und für unsere Gesundheit ist das ein Problem. Sowohl die internationale Forschung als auch ein Großteil der Lebensmittelbranche sind sich einig: So wie bisher kann es nicht weitergehen. Das findet auch Karl Berglund: „Unser übermäßiges Vertrauen auf Monokulturen und den Einsatz von Chemikalien ist äußerst kurzsichtig“, sagt der Business Developer des in Malmö ansässigen Agrartechnologie-Unternehmens Storp. „Es steigert zwar kurzfristig die Erträge, zerstört aber die Bodengesundheit, die Artenvielfalt und die langfristige Widerstandsfähigkeit unseres Ökosystems.“

Doch Menschen sind auch erfinderisch. Und je mehr erfinderische Menschen an einem Ort zusammenkommen, desto mehr können sie erreichen. Zum Beispiel in Malmö, wo nicht nur Storp seinen Hauptsitz hat, sondern auch mehr als 80 weitere Foodtech-Unternehmen. Ob umweltfreundliche Verpackungen, die Entwicklung von Fleischalternativen oder die Reduktion von Lebensmittelverschwendung – viele der Unternehmen in Malmö haben sich zum Ziel gesetzt, das aktuelle System nachhaltiger zu gestalten.

Malmö fördert Innovation und Nachhaltigkeit in der Food-Branche

Und das ist kein Zufall. Denn die südschwedische Stadt fördert Innovation und Nachhaltigkeit in der Branche. „Wir wollen Malmö zu einem Vorreiter für die Entwicklung eines groß angelegten urbanen Lebensmittelsystems machen. Eines Systems, das die Stadt grüner, gesünder, schmackhafter und zukunftsfähiger macht.“ So steht es in einer Broschüre, die vergangenes Jahr im Rahmen einer Initiative der Stadt Malmö und der Region Skåne in Zusammenarbeit mit der Agentur EY Doberman entstanden ist. Der Titel der Broschüre: „Malmö Urban Food Revolution“.


In der Future Food City gibt es Fleisch aus Hülsenfrüchten – und aus dem Labor

Eine Revolution braucht ein Ziel. Und so haben die Initiatoren die Vision einer „Future Food City“ entwickelt. Diese Zukunftsstadt zeichnet sich unter anderem aus durch: Den biologischen Anbau klimaresistenter Pflanzen. Gemeinschaftsgärten und Bauernhöfe als soziale Treffpunkte. Die Wiederverwertung von Dingen, die bislang als unbrauchbar gelten: von ungenutzten Dachflächen bis hin zur Abwärme von Industrieanlagen. Die Produktion alternativer Proteinquellen: Käse aus Hafer, Fleisch aus Hülsenfrüchten, Fisch aus Seetang und Algen. Und durch den Einsatz innovativer Technologien, um mehr Lebensmittel lokal produzieren zu können, anstatt auf weit entfernten Äckern und Weiden.

Womit wir wieder bei Malmös Foodtech-Unternehmen wären. Re:meat zum Beispiel zählt zu denjenigen, die der herkömmlichen Fleischproduktion etwas entgegensetzen wollen. Allerdings keine pflanzlichen Alternativen, sondern Fleisch, das im Labor kultiviert wurde. Noch befindet sich das 2022 gegründete Unternehmen in der Entwicklungsphase. Doch schon jetzt ist klar, dass seine innovative Technologie massive Auswirkungen auf die Klimabilanz der Lebensmittelbranche haben könnte. Im Vergleich zu konventionellem Rindfleisch habe die Laborvariante das Potenzial, den Flächenverbrauch um 95 %, den Wasserverbrauch um 78 % und die Treibhausgasemissionen um 92 % zu senken, schreibt Re:meat auf seiner Website.

Auch Storp will das System verändern. Und setzt dafür direkt auf dem Acker an. Die hochpräzisen und vielseitig einsetzbaren Roboter des Unternehmens helfen dabei, „schädliche Eingriffe zu reduzieren, die Bodengesundheit zu verbessern und die Lebensmittelproduktion widerstandsfähiger zu machen“, sagt Business Developer Karl Berglund.

Die hochpräzisen Roboter von Storp helfen dabei, die Bodengesundheit zu verbessern.

Inmitten von Äckern und an der Grenze zu Dänemark: Malmös geografische Lage hat viele Vorteile 

Dass Malmö für Storp der perfekte Standort ist, liege nicht nur an den Rahmenbedingungen innerhalb der Stadtgrenzen, erklärt Berglund: „Malmö ist ein Zentrum für Lebensmittelinnovationen, bekannt für seine Kreativität und seinen Fokus auf Nachhaltigkeit. Darüber hinaus ist es mit einigen der besten Ackerflächen Schwedens verbunden.“ Tatsächlich ist die Region Skåne, deren Residenzstadt Malmö ist, stark von der Landwirtschaft geprägt; Nahrungsmittel sind ihr größtes Exportgut. Dreißig Prozent aller Lebensmittel, die die Schweden verzehren, stammen aus Skåne.

Re:meat-CEO Peterson: „Alle Kompetenzen, die ein Foodtech-Unternehmen braucht, sind vor Ort.“

Für Firmen, die innovative Agrartechnologie entwickeln, sind das perfekte Bedingungen. „Unsere Felder und Kooperationen mit Landwirten sind alle innerhalb einer Autostunde von der Stadt erreichbar. Das sind ideale Voraussetzungen für das Technikteam, um unsere Roboter einfach vor Ort zu testen.“

Interessanterweise betont auch Re:meat-Gründer Peterson die ideale Lage von Malmö. Aber aus anderen Gründen. „Für uns ist Malmö perfekt gelegen, da es sich an der Schnittstelle zwischen dem südschwedischen Lebensmittelcluster und dem dänischen Biotech-Cluster befindet“, sagt Peterson. Das erleichtere den Zugang zu qualifiziertem Personal deutlich. „Die meisten, wenn nicht sogar alle Kompetenzen, die ein Foodtech-Unternehmen braucht, sind bereits vor Ort. Die Fachkräfte arbeiten derzeit vielleicht in einem anderen Bereich, wie zum Beispiel der Biopharmazie. Aber sie sind hier.“

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„Unsere Vision könnte Realität werden, aber dafür braucht es Ihre Hilfe“

Und so ist in Malmö eigentlich alles vorhanden, was es für eine ordentliche Revolution des Lebensmittelsystems braucht. Doch für die Realisierung der „Future Food City“ kommt es auf jede und jeden Einzelnen an. Nicht umsonst heißt es in der Broschüre der Initiative: „Unsere Vision könnte Realität werden, aber dafür braucht es Ihre Hilfe. Mutige Entscheidungen sind notwendig, um die Food-Stadt Malmö aufzubauen. Eine gemeinsame Anstrengung aller positiven Kräfte in der Stadt. Es ist Zeit zu handeln!“

Wir dürfen gespannt sein, wie viele Menschen und Unternehmen diesem Aufruf noch folgen werden.


 

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